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1322. Juni 13. Breslau.

Id. Junii.

Heinrich, Herzog von Schlesien und Herr zu Breslau, bekundet, dass sein Bruder Bolezlaus, Herzog von Schlesien und Herr in Liegnitz, in seiner und seiner Barone Gegenwart das Erbgut Renczicz (Regnitz, Kr. Neumarkt) am Ufer des Oderflusses und fünf Hufen im Dorfe Kumeyse (Camöse, Kr. Neumarkt), die er von seinem (Heinrichs) Getreuen Johann von Kurdebok mit allen Rechten, dem Herrschaftsrecht und allen Nutzungen gekauft hat, an den Abt Johann von Leubus und dem Konvent daselbst für 330 Mk. Prager Groschen verkauft hat. Auf seines Bruders Bitte bestätigt er diesen Verkauf und befreit das genannte Erbgut und die fünf Hufen von allen Diensten und Lasten, zu exemtem Besitz mit allen und jeden Rechten, der obersten und niedersten Herrschaft, dem Blutgericht über Hand und Haupt, dem Münzgeld und allen Nutzungen. Den darauf haftenden Dienst mit einem Pferde hat Abt Johann für 50 Mk. ihm abgekauft.

Z.: Jan von Borsnicz Ritter, Pascho von Grsebcowicz, Albert von Pak, Andreas Radak, Gisilher Colneri, Johann von Colmas und Otho von Donyn, herzoglicher Protonotar und Ausfertiger dieses.


Or. im Bresl. Staatsarch. Leubus 211, an grüner Seidenschnur hängt das etwas beschädigte Fusssiegel des Ausstellers nebst Adlerrücksiegel, letzteres in rothem Wachs. Nach einem Vermerke Wattenbach's im betreffenden Repertorium wäre die Echtheit der Urkunde sehr fraglich.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.